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September 12, 2020
CORPORATE VS. COMMUNITY: CRISIS COMMUNICATION:

Lockdown, Wirtschaftskrise und eine gewisse Ohnmacht umschreiben das mediale Stimmungsbild 2020. Kommunikation ist in jeder Krise ausschlaggebend. Sie schenkt Vertrauen und Zuversicht, oder vermittelt Unsicherheit und Ängste. Für Arbeitnehmer eine schwierige Situation. Aktuelle Umfragen bestätigen: Die Angst vor Verlust des eigenen Wohlstandes ist höher als die vor einer Erkrankung durch COVID-19. Ein neuer, prägender Meilenstein unserer Geschichte und ein echter „Moment of Impact“ für die Unternehmenskulturen. Corporate Release oder Community Management – strategische Arbeitgeberkommunikation wird unerlässlich.

Andreas Hamm
Managing Partner, 21ST WORX
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5 Empfehlungen für die Kommunikation in der Krise:


1. Build a Task Force

Falsche und widersprüchliche Informationen können Krisen noch verschlimmern. Eine gemeinsame und gut ausgewählte Sprache dagegen, verbindet und schafft Vertrauen in das Unternehmen und sein Führungsteam. Mit einer Task Force steuern sie gezielt Informationen in allen Ebenen des Unternehmens und können Gerüchten durch gute Vorbereitung im Dialog schnell entgegenwirken. Ein kompetentes Team, welches sich den Herausforderungen der Krise widmet, ist gleichzeitig ein positives Signal an alle Mitarbeiter für den strategischen und besonnenen Umgang mit der besonderen Situation.

Besetzen Sie das zuständige Krisen-Team nicht ausschließlich mit C-Level Position. Ein Einbezug von engagierten und vernetzen Mitarbeitern aus anderen Unternehmensebenen sichert den so wichtigen Austausch mit der Corporate Community.


2. Be Proactive and frequently

Wenn sich die Ereignisse überschlagen und viele Meinungsmacher die sozialen Netzwerke bestimmen, entstehen unterschiedliche Bilder der Realität. Eine Reflexion der geteilten Nachrichten und die Konzentration auf seriöse Nachrichtendienste ist dabei auch für Unternehmen wichtig. Dennoch gilt es mit den Meinungen und den potenziellen Befürchtungen der Mitarbeiter proaktiv umzugehen. Die Verantwortung hierbei liegt bei der Taskforce.

Warten Sie nicht bis Mitarbeiter auf Sie zukommen, sondern beantworten Sie die wichtigsten Themen bereits zu Beginn der Krise so offen und authentisch wie möglich. Verfolgen Sie die Nachrichten und das Stimmungsbild im Unternehmen aufmerksam und teilen Sie Updates in regelmäßigen Abständen über ausgewählte Kanäle.


3. No Roadblocks

Soziale Netzwerke sind allgegenwärtig und Kommunikationsplattform vieler Mitarbeiter zu Privatem und Beruflichem. Außerhalb der Kontrolle von HR und Corporate Communication. Die unternehmerischen Kompetenzen im Krisenmanagement sind daher Teil der öffentlichen Wahrnehmung, auch wenn nur in Auszügen und durch individuelle Perspektiven verbreitet. Eine Herausforderung für die Konstanz des Markenbildes.

Helfen Sie Ihrem Team die richtigen Informationen zu teilen. Zeigen Sie Präsenz in den Netzwerken und stellen Sie Materialien bereit, die im Sinne der Kommunikationsstrategie sind. Ein Verbot sozialer Kommunikation ist nicht zielführend, da besondere Situationen den Informationshunger stark beeinflussen.


4. Share Solutions

Selten arbeitet die ganze Welt an der Lösung eines spezifischen, globalen Problems. Nicht immer gemeinsam, aber alle mit der gleichen Intention. Für Suche nach Antworten in allen Handlungsfeldern ist ein übergreifender Austausch wichtig. Welche Erkenntnisse haben andere? Welche Maßnahmen wurden gut angenommen, haben erste Erfolge gezeigt? Was können wir lernen?

Seien Sie Teil der Informationskette in Ihrem Einflussbereich. Zeigen Sie, welche Maßnahmen in Ihrem Unternehmen umgesetzt wurden und helfen Sie anderen, Lösungen zu finden. So wächst die Community über das eigene Unternehmen hinaus und erweitert die Brand Experience. Andere Wirtschaftsteilnehmer und deren Mitarbeiter werden Ihnen Aufmerksamkeit und Anerkennung für eine Verbesserung der Ist-Situation schenken.


5. Post Crisis Learnings

Ein Ende der Krise bedeutet nicht das Ende der Kommunikation und der Zuständigkeiten. Nachbereitung und Vorbereitung auf die nächsten Ereignisse sind ein wesentlicher Bestandteil im Lernprozesses.

Führen Sie interne Befragungen und Interviews durch, betrachten Sie kritisch die Ergebnisse und Auswirkungen und gehen Sie in den Dialog mit der Corporate Community.

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